Jugendfreizeitstätte Hitzacker Beirat soll die Finanzen sondieren Kommissarischer Vorstand will Gründung des Trägervereins vorbereiten. |
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Hitzacker. Der Vorwurf, der Freitagabend beim lnformationsabend über die Jugendfreizeitstätte Hitzacker Im Hotel „Yachthafen“ laut wurde, war gegen den Kreis und die Bezirksregierung gerichtet. Man habe den Eindruck, daß von dort gar keine Jugendfreizeitstätte für die Stadt gewollt werde und daß man deshalb die Hürde- “ vor der man eigentlich passen müßte“- ist 40 000 DM hoch, soviel Geld soll ein Trägerverein jährlich aufbringen, um die Nutzung der alten Jugendherberge als Jugendfreizeitstätte zu unterhalten.
Die Stadt Hitzacker darf wie die Samtgemeinde zu dieser Summe nur jährlich 5 000 DM zuschießen, weil sie keinen ausgeglichenen Haushalt hat. Das ist, zusammengefaßt, das Ergebnis eines Gespräches zwischen Vertretern der Stadt, der Bezirksregierung und der Kreisverwaltung der vergangenen Woche; wir berichteten.
Passen will die Stadt vor dieser Hürde nicht, geklärt werden müssen dennoch vor der Gründung des Trägervereins zahlreiche offene Fragen. Da ist zunächst die Finanzierung: Die Volksbank hat schon vor längerer Zeit etwas für die Jugendfreizeitstätte gestiftet, mittlerweile ist die Summe auf 10 000 DM angewachsen, drei Hitzackeraner wollen pro Jahr zusammen 7 000 DM spenden, wenn eine hauptamtliche Kraft eingestellt wird, und dann sind da auch noch 3 000 DM, die durch kleine Spenden zusammengekommen sind. Dann blieben im ersten Jahr 20 000 DM, die noch finanziert werden müßten. Mit einen Jahresbeitrag von 50 DM sei da, so Bürgermeister Christian Zühlke, noch nichts getan, in der Stadt wohnen weniger als 400 Familien, deren Kinder die Jugendfreizeitstätte nutzen würden. Nötig sei vielmehr ein Appell an die Institutionen und Vereine der Stadt, die keine Jugendarbeit betreiben. Wirtschaftliche Unternehmen, die dazu in der Lage seien, sollten mit einem Beitrag die Unterhaltung der Jugendfreizeitstätte sichern helfen. Zühlke: „Wenn ich das alles so aufzähle, ist mir nicht mehr ganz so bange,“ Die Stadt selbst wolle über Zuschüsse den Ausbau-Endzustand finanzieren. In der Diskussion wurde immer wieder an die ,,Grundbeträge erinnert, die jetzt schon durch das Engagement der Jugendlichen geschaffen worden seien, nicht vergessen werden dürfe, daß das Arbeitsamt die hundertprozentige Finanzierung der ABM-Kraft für zwei Jahre übernommen habe. Ohne große Wahlen wurde dann ein kommissarischer Vorstand und ein Beirat gebildet. Mitglied im zur Zeit zwölfköpfigen Beirat sind die ,“Honoratioren“ der Stadt, die die finanziellen Möglichkeiten sondieren sollen. Sprecher des kommissarischen Vorstandes wurden Uwe Seide, Klaus Lehmann und Beland Wächter. Sie sollen die Vereinsgründung vorbereiten, die rechtlichen Folgen für Vorstandsmitglieder abklären, sollte sich der Verein statt nach zwölf, schon nach vier Jahren auflösen, und sicherstellen, wer eine neue Heizungsanlage bezahlen muß, die jetzige ist „überfällig.“ Und vor allem: Was ist nach zwei Jahren, wenn das Arbeitsamt für die pädagogische Fachkraft nicht mehr zahlt? Christian Zühlke ist allerdings der Meinung, daß man das Projekt Jugendfreizeitstätte nicht an der auslaufenden ABM-Maßnahme scheitern lassen sollte. -by- Elbe-Jeetzel-Zeitung vom 07.03.1983 |
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