Gelungenes Jugendkonzert mit sechs Auftritten im Verdo
Fotos und Bericht von Vivianne Rossau (Elbe-Jeetzel-Zeitung 14.11.2011)
Schon auf dem Parkplatz fängt es an: gute Laune. Vier Jungs begrüßen ihre Fans mit fröhlichem Hallo, sie stehen hinter dem Verdo in Hitzacker, lachen, erzählen.
Aufgedreht sind sie, denn gleich werden sie vor einem bunt gemischten Publikum auftreten. Die gute Stimmung zog sich durch den ganzen Nachmittag: Im Kultur- und Tagungszentrum haben sich am Sonnabend sechs Bands getroffen, um ein Rockkonzert zu geben.
Vor der Bühne hatten sich Schulkameraden, Freunde, aber auch Eltern und Geschwister versammelt. Am Rand der Tanzfläche mixten die „Jam Keepers“, ein Projekt der Niedersächsischen Kooperations- und Bildungsprojekte, alkoholfreie Getränke. Auch dort: Gute Laune, wohin man schaute.
Das freute Wolfgang Tondera, den pädagogischen Leiter der Jugendfreizeitstätte Hitzacker. Er hatte das Konzert organisiert und war froh, dass so viele Zuhörer gekommen sind.“Wir haben in der Jugendfreizeitstätte einen Proberaum, in dem ein neues Schlagzeug und anderes Equipment steht, ein Tonstudio und in Benjamin Hildebrand einen fähigen Toningenieur.“ Weil die Teenager so motiviert gemeinsam proben, jammen und neue Stücke ausprobieren, mit so viel Begeisterung zu Werke gehen, egal, welcher Band sie angehören, freute sich Tondera, das so viele Zuhörer gekommen sind:“ Bei uns steht das Miteinander ganz klar im Vordergrund.“ Die Stadt Hitzacker stellte die Räume im Verdo zur Verfügung, die Kreisjugendpflege gab etwas Geld und viele Jugendliche halfen beim Auf- und Abbau des Equipments.
Die Jam Keepers mixten ihre Getränke für alle Teilnehmer gratis, und Radio Laika Wendland (RLW) übertrug einen Teil des Konzertes live ins Internet.
Der zwölfjährige Niklas spielt Schlagzeug und begleitete Julien. Der Elfjährige stand mit seiner Gitarre am Mikrofon und genoss seinen Auftritt merklich. Die beiden spielten ein paar rockige Stücke, Julien röhrte:“ Freunde sind gut, Freunde sind wichtig.“ Gitarrenrock haben auch „T.Early“ aus Dannenberg zu bieten: Die vier Jungs proben in der Musikschule und schlugen sich wacker ohne ihre Sängerin, die krank zu Hause bleiben musste. „Wir wollten uns aber den Spaß nicht nehmen lassen und sind trotzdem gekommen“, sagte Gitarrist Till.
Mit der 15-jährigen Johanna Ansul-Weissner wurde es ruhiger im Saal. Sie spielt Akustik-Pop und schreibt viele ihrer Stücke selbst. Souverän unterhielt sie ihr Publikum zwischen den Songs mit kleinen Scherzen, bevor sie wieder mit ihrer Gitarre und der vollen Stimme beeindruckte. Johanna macht Musik, seit sie zwölf Jahre alt ist und hat sich das Singen und Spielen selber beigebracht. „ Ich hatte ein Jahr Gitarren-Unterricht, aber danach habe ich angefangen, Stücke aus dem Radio einfach nachzuspielen.“
Berühmt werden will sie lieber nicht, sondern eine Ausbildung zur Erzieherin machen und dann Musik studieren. Ihr Freund Fabian, der sie bei zwei Stücken begleitete, erzählte, dass Johannas Talent ihn ansporne, weiter zu üben, um eines Tages so gut Gitarre zu spielen wie sie. „Ich will mal ein Gitarrenbattle gegen sie gewinnen“, lachte Fabian, und Johanna stimmte lauthals ein.
Viel geübt haben auch „On 3 Days“: Die drei jungen Musiker spielen Punk-Pop, der in die Beine geht. Sänger Marvin, der die Stücke selber schreibt, sang „Liebes Wendland“ und erntete Jubel. Sanfte Klänge folgten mit „MomentmaL“. Sebastian an der Gitarre sang, begleitet von Marvin am Flügel, von Liebe und Freundschaft.
Den wildesten Auftritt des Abends hatte sich Wolfgang Tondera bis zum Schluss aufbewahrt: D.O.V., fünf Jungs, die im Jugendzentrum in Hitzacker proben und die schon draußen vor dem Verdo für gute Laune sorgten, legten richtig los und boten solides Metal. Ihre Fans tanzten vor der Bühne wild durcheinander. Die jungen Männer träumen davon, eines Tages von ihrer Musik leben zu können. Sänger Stefan ist noch in der Ausbildung zum Frisör, Bassist Pascal lernt Koch. Schlagzeuger Bruno und Gitarrist Lukas machen im Sommer ihr Abitur, zweiter Gitarrist Thanu ist ebenfalls in der Ausbildung.
Alle wollen sie mit ihrer Band weiter erfolgreich Musik machen. Berühmt werden, das wäre es für sie.